#David Schraven

Recherche im Nähkästchen

von , 26.7.12

In der DRadio Wissen-Reihe “Redaktionskonferenz” gab es gestern einen kleinen Einblick in das Journalistenhandwerk. Die Recherche sei tot, heißt es, weil sie niemand mehr bezahlen wolle. Anscheinend gibt es jedoch Ausnahmen: zum Beispiel die WAZ-Recherche-Redaktion, über die ihr Leiter David Schraven anschaulich und amüsant berichtet. Wenn man ihm so zuhört, könnte man auf den Gedanken kommen, dass gutes journalistisches Handwerk auch viel mit der Dickköpfigkeit der Berichterstatter zu tun hat – in jeder Hinsicht.

Sie galt lange Zeit als das Stiefkind im deutschen Journalismus: die Recherche. Meinungsjournalismus war in der Bundesrepublik von Anfang an wichtiger als das aufwändige Beschaffen von Fakten.

So prägte sich in Deutschland im Gegensatz zum angelsächsischen Journalismus kein Bewusstsein in der Branche für die Wichtigkeit der Recherche aus, und damit konnte sich auch kein eigenständiges Berufsbild des Rechercheurs entwickelt, der Recherche-Pläne erstellt, Akten systematisch studiert sowie auswertet und aus diesen Fakten eine Story zusammenbaut.

DRadio Wissen, “Mehr Handwerk: Die Recherche kommt” (Audio, 62:06 Min.)
Gast: David Schraven, Vorstandsmitglied Netzwerk Recherche und Leiter der Recherche-Redaktion der WAZ
Redaktion: Sven Preger (Moderation), Nora Hespers (Online), Claudia Müller (Nachrichten)
 

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