#Anwendung

Open Data: Sorry, we’re closed

von , 18.9.12

Gestern schon berichtete Netzpolitik, dass Google eine Vereinbarung mit der Bahn getroffen hat, wonach sie deren Fahrplandaten exklusiv nutzen dürfen. Wikipedia weiß darüber:

Da der Bund alle Anteile beibehält und kein Handel damit stattfindet, handelt es sich aufgrund der Eigentümerstruktur um ein privatrechtlich organisiertes Staatsunternehmen. Das Unternehmen erwirtschaftet Teile seines Umsatzes über Verkehrsverträge mit der öffentlichen Hand; bezuschusst werden ebenfalls Unterhalt und Ausbau der Infrastruktur.

Soso. Google darf also sein Portfolio mit den Daten eines Staatsbetriebs aufbessern. Wer sich mal auf GTFS umschauen möchte, vielleicht hier? Aber was ist schon New York —

Man sollte allerdings nicht annehmen, ein börsennotiertes Unternehmen handle zwingend cleverer. Am 8. Juni 2012 schrieb der Entwickler Florian Strankowski auf der Site von Kabel Deutschland:

Nach Hinweis von KDG muss ich die Karte komplett offline nehmen, bis die Führungspositionen der Konzernsicherheit und der anderen zuständigen Bereiche sich entschieden haben, ob ich die Daten nun benutzen darf oder nicht.

Da prüfen sie nun seit Juni. Im Gegensatz zur bisherigen Darstellung leistete Strankowskis Entwurf u.a. Folgendes:

  • Eigene GEO-Datenbank KDGEO-DB (synchronisiert mit den Servern der KDG).
  • KDGEO-DB beinhaltet alle Postleitzahlen, Orte, Straßen sowie Hausnummern
  • KDGEO-DB verfügt über die exakten Geokoordinaten zu jeder Adresse (realisiert mit Google-Maps-Geocode-API)
  • KDGEO-DB beinhaltet zu den jeweiligen Adressen auch Fotos der Straßenzüge, sofern Verfügbar (PREMIUM)
  • KDG-Frequenz-Analyse. Hiermit ist es möglich Daten per API zu schicken, um die derzeitige Auslastung des eigenen Segments online zu speichern und der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.

Aber wer braucht das schon.
 

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