von Wolfgang Michal, 27.11.10
Montag ist Spiegel-Wikileaks-Tag. Und die Regierungen haben schon jetzt alle Hände voll zu tun, Schadensbegrenzung zu betreiben. Diplomaten und Schlichter (Heiner Geißler, übernehmen Sie!?) jetten in alle Welt, um Verstimmungen zu mildern und verärgerten Politikern zu versichern, dass alles nicht so gemeint war, und diese ganzen verdammten Berichte doch lediglich von untergeordneten, drittrangigen, nicht in Entscheidungsprozesse eingebundenen Hilfskräften ohne jede Sachkenntnis und Erfahrung verfasst wurden.
Ist irgendeine Ablenkung in Sicht? Korea? Nein? Dann wird es ab Montag in den Medien (wahlweise) heißen:
- Das war doch alles schon gaaaanz lange bekannt
- Das ist doch überhaaaauupt nichts Neues
- Das ist extrem gefährlich
- In Dokument Nr. 1.345.678 wurde der Name eine korrupten Politikers nicht vollständig geschwärzt
- Ist Julian Assange ein paranoider Tyrann?
- Brauchen wir einen verantwortlichen Daten-Journalismus?
- Wie notwendig sind eigentlich Staatsgeheimnisse?
- Was machen Botschaften in befreundeten Ländern?
- War diese Veröffentlichung vielleicht der wahre Hintergrund für die Anschlagsdrohung „Ende November“?
- An Weihnachten ist doch eh alles wieder vergessen.
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