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Merkel im Sommerhoch

von , 2.8.13

 

1.

“Das Konsum-Klima ist so gut wie seit 2007 nicht mehr”, meldete die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). “Die Deutschen sind in einem Sommerhoch” – so die GfK. Die Botschaft: Den Deutschen geht es gut, sie sind in Kauflaune und blicken optimistisch in die Zukunft. Wer in Kauflaune ist, macht bei der Bundestagswahl keine Experimente.

 

2.

Die SPD stellte ihre neue Plakatserie vor, von der 8000 Stück großflächig geklebt werden sollen. Die Hauptmotive: Negative Campaigning gegen Merkel. Das ist schon ein Grundfehler, denn erstens kommen Negativ-Kampagnen nie gut an – außer man macht es so clever wie die SPD 1998: “Danke Helmut, es reicht”.

Und zweitens sind die Motive für die große Mehrheit der Wähler völlig unverständlich. Wer kennt schon Merkels Bemerkung übers Internet (“Neuland”) und verknüpft diese dann gedanklich mit dem mangelnden Aufklärungswillen der Bundesregierung in Sachen “Prism”? Und wer weiß überhaupt, wie der von der SPD plakatierte Kanzleramtsminister Ronald Pofalla aussieht?

Ein klassischer Rohrkrepierer, der nur Gedankenarmut und die Fehleinschätzung der Wähler durch die SPD offenbart. Diese Plakate sind, ähnlich wie der Slogan “Das Wir entscheidet”, reine Kopfgeburten – ein Sieg der Werber über die Politik.

An dieser Kampagne können weder erfahrene Wahlkämpfer noch Instinktpolitiker beteiligt sein. Deshalb ist es nur konsequent, dass Peer Steinbrück diese armseligen Plakate persönlich vorstellte. Die Botschaft: die SPD kann’s nicht.

 

3.

Das Foto von Merkel vor dem Abflug in den Urlaub. Es zeigt ihren Mann mit abgewetztem Pilotenkoffer und einer mit Obst bedruckten Supermarkttasche als Reisegepäck. Die Botschaft: die Merkels sind Leute wie du und ich, normal, bescheiden.
 
Fazit: die Deutschen konsumieren wie vor der Finanzkrise, Merkel ist eine von uns – und die SPD macht einen verkopften Wahlkampf. Warum sollen die Menschen Merkel abwählen? Schönen Urlaub.
 
Crosspost von Sprengsatz

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