Kein Modell für Europa?

von , 28.10.08

Dass mit Platten und CDs kein Geld mehr zu verdienen ist, wissen die Labels schon lange. Um so erfreulicher für die großen Majorlabel, dass sie sich jetzt mit Rupert Murdochs MySpace auf ein Geschäftsmodell einigen konnten, dass erfolgversprechend ist.

Überzeugt haben dürfte die Musikkonzerne Murdochs Angebot, sie direkt an dem Dienst zu beteiligen (angeblich insgesamt zu 40 Prozent), wobei die jeweiligen Anteile je nach Marktanteil gestaffelt sein sollen.

Die Konzerne verdienen also nicht nur, wenn ein Song aus ihrem Repertoire abgefragt wird, sondern sind direkt an den Werbeeinnahmen des Unternehmens beteiligt. Songs von fünf Millionen Künstlern sollen inzwischen zur Verfügung stehen.

Schade nur, dass dieses Modell für Europa zunächst nicht taugt. Erstens wird die Musik, die in Europa gehört wird, oftmals von unabhängigen Labels vertrieben und eine Einigung mit diesen ist noch in weiter Ferne. Und zweitens sind die Rahmenbedingungen des europäischen Musikmarkts andere. So müssen mit den nationalen Verwertungsgesellschaften kostspielige Verträge geschlossen werden und die Eigentümer-Struktur von MySpace Music könnte vom europäischen Kartellrecht berührt sein.

Während die erste Front bereits bröckelt – einige Indie-Labels haben inzwischen Verträge mit MySpace geschlossen – bleibt abzuwarten, wie die rechtlichen Hürden überwunden werden.

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