von Marvin Oppong, 15.7.09
Presseschau vom 1. bis zum 15. Juli 2009
Mit der Bedeutung und Rolle der Politmagazine im Fernsehen beschäftigt sich der Rheinische Merkur. Um die Politmagazine geht es auch in einem Interview mit der Moderatorin des RBB-Magazins “Kontraste”, Astrid Frohloff, im Tagesspiegel.
Der Deutschlandfunk und das Magazin fluter stellen eine neue Form des investigativen Journalismus vor, das US-amerikanische Recherchenetz “Pro Publica”. Die Verlegerin der Washington Post, legendär geworden durch die Watergate-Enthüllung, wollte Lobbyisten für bis zu 25.000 US-Dollar zu einem “Off-the-record-Dinner” in ihr Privathaus einladen, beleuchtet sueddeutsche.de.
Günter Wallraff wirft dem Springer-Verlag in einem Interview mit dem Deutschlandradio vor, mit seinem angekündigten “Springer-Tribunal” die Geschichte verfälschen zu wollen.
Wie sich der Düsseldorfer Regierungssprecher beim “Focus” für die WAZ-Gruppe einsetzte, enthüllte der Tagesspiegel. Das damit zusammenhängende Schreiben veröffentlichte der Düsseldorf Blog exklusiv. In der Debatte um die Nebentätigkeiten von Fernsehmoderatoren hieß es, der RTL-Nachrichtenchef Peter Kloeppel lehne es grundsätzlich ab, auf Veranstaltungen für die Wirtschaft zu moderieren. Dass er dies doch getan hat, unter anderem für die Bertelsmann-Stiftung, schreibt die Neue Westfälische.
Mitarbeiter der GTZ sollen afghanischen Unternehmen gegen Geld Bauaufträge zugeschanzt haben, so die Berliner Zeitung.
Dass der krebserregende Stoff Asbest keinesfalls der Vergangenheit angehört und von den Behörden sträflich vernachlässigt wird, hat das ARD-Magazin Panorama herausgefunden.
Die Spiegel-Geschichte über die Bespitzelung von Vorständen, Aufsichtsräten und einem Aktionär bei der Deutschen Bank lässt sich auch bei Spiegel Online nachlesen. Der Focus berichtet, dass das Verkehrsministerium den Bundestag über die Erreichung der “Qualitätsziele” bei der Deutschen Bahn hinters Licht geführt haben soll. Die Süddeutsche Zeitung konnte Einblick in das Protokoll eines geheimen Treffens zwischen den Anwälten früherer Siemens-Chefs und dem Konzern nehmen, in dem es um möglichen Schadenersatz im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre ging. Die Süddeutsche Zeitung beschäftigt sich auch neuen Ermittlungen im Siemens-Skandal gegen den früheren Siemens-Manager Michael Christoforakos. Mit den Aussagen von Christoforakos vor deutschen Ermittlern befasst sich auch der Spiegel in seine aktuellen Ausgabe. Erstaunlicherweise ist Christoforakos im Spiegel ein “Deutsch-Grieche”, in der “SZ” aber “der Grieche”.
Wie man sich als Apotheker ein schönes Zusatzgeschäft schaffen kann, indem man statt einer 60er-Packung vier 15er-Packungen eines Medikaments verkauft, hat Report München aufgedeckt. Report München fand auch heraus, dass mit Agrarsubventionen Dorfplätze verschönert und Straßen gepflastert werden.
Mit der Person von Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen befasst sich ebenfalls Report München. Dabei erfährt man unter anderem, dass Amussen sich “Mitarbeiter aus der Finanzlobby ins Ministerium” geholt hat. Im Spiegel ist zu lesen, dass das Verteidigungsministerium wegen umstrittener Bonus-Zahlungen an Manager bei einem Gemeinschaftsprojekt unter Siemens-Beteiligung unter Beschuss gerät.
Die Welt (I, II), Spiegel Online und andere befassen sich mit dem jüngsten Scoop meines Ruhrbarone-Kollegen David Schraven, der auch für die Welt-Gruppe schreibt. Die nordrhein-westfälische SPD-Chefin Hannelore Kraft verlangte von ihm eine Unterlassungserklärung, nachdem er sich im Blog Ruhrbarone.de mit einer Lücke in ihrem Lebenslauf befasste. Wie es einem Journalisten gehen kann, der sich kritisch mit der Finanzierung des Nürburgrings befasst, kann man sich beim NDR-Magazin ZAPP anschauen.