#Berlinwasser

Investigativer Journalismus – Presseschau I

von , 16.1.09

Wie der Spiegel aufgedeckt hat, betreiben mehrere deutsche Landesbanken eine Privatbank in der Schweiz, die auch “Beratung und Betreuung bei Gründungen von Stiftungen und Anstalten – unter anderem nach liechtensteinischem Recht – oder Trusts und Offshore-Gesellschaften” anbietet.

Ebenfalls im Spiegel ist zu lesen, dass Bundespräsident Horst Köhler das Gesetz über die Erbschaftssteuer “überaus eilig” geprüft und Warnungen von Experten ignoriert haben soll. Um den Eindruck einer gründlicheren Prüfung zu erwecken sei das “Szenario – Unterschrift Köhlers, aber spätere Bekanntmachung seiner Zustimmung – verabredet” worden.

Mit dem heiklen Einsatz von Lobbyisten in Bundesministerien hat sich noch einmal das WDR-Magazin Monitor befasst.

Der russische Energiekonzern Gazprom will in Hinrichshagen in Mecklenburg-Vorpommern den weltweit größten Erdgasspeicher bauen, wie der Focus erfahren hat.

Nachdem zunächst völlig klar schien, dass der Täter aus der rechtsextremen Szene stammt, mehren sich nun die Zweifel am Tatherrgang im Fall Mannichl, fand die Süddeutsche Zeitung heraus.

Beim Online-Buchhändler Amazon sind mehrere Bücher des NPD-Verlags “Deutsche Stimme” erhältlich. Darunter Titel wie “Soldaten wie andere auch: Der Weg der Waffen-SS”, so die tageszeitung.

Financial Times Deutschland hat herausgefunden, wie sich HNO-Ärzte und Hörgeräteakustiker scheinbar in großem Stil illegal Aufträge zuschanzen.

Darüber, dass auf Durchschnittsverdiener in den kommenden sechs Jahren eine zusätzliche steuerliche Belastung von 63 Milliarden Euro zukommen soll, berichtet das ARD-Magazin Panorama.

In der Süddeutschen Zeitung ist zu erfahren, dass europäische Banken in den USA illegalerweise Geschäfte mit terroristisch eingestuften Staaten wie Iran, Sudan und Lybien gemacht haben sollen, weshalb die Behörden nun ermitteln.

Der frühere Vorstand der Hypo Real Estate soll nicht nur die eigenen Aktionäre, sondern auch den Finanzministerer in die Irre geführt haben, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Ebenfalls von Klaus Ott ist in der SZ zu lesen, dass die BayernLB ihre Manager anscheinend so gut absicherte, dass sie nun jahrelang Geld erhalten – für nichts.

Am Montag berichtete das Branchenmagazin “Kontakter” in einer exklusiven Vorabmeldung: “Ehrensenf-Gründerin Katrin Bauerfeind startet Pop-Magazin auf 3sat”. Das Magazin werde “Bauerfeind” heißen und an jedem ersten Mittwoch im Monat ab 21.30 Uhr zu sehen sein. Von wegen exklusiv und vorab: Wie Peer Schader in seinem Blog medienpiraten.tv berichtet war das Ganze schon in der seit dem 18. Dezember 2008 erhältlichen neuen Ausgabe des frei abonnierbaren 3sat Magazins, dessen Cover Katrin Bauerfeind zierte, zu lesen.

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