##GroKo

Hessische Farbenlehre: Schwarz-Grün

von , 24.11.13

Weshalb es im Bund kein rot-grünes Bündnis geben werde, habe ich mehrfach während des diesjährigen Koalitionspokers geschrieben und argumentiert. Für die neue Farbenfülle war meine Fantasie nicht ausreichend ausgeprägt.

Kaum hatte ich mich von der Nachricht erholt, dass die SPD eine Koalition mit der Partei DIE LINKE für die Zukunft nicht mehr ausschließt und Rot-Rot-Grün möglich werden könnte, spielt Schwarz nun Grün aus. Während sowohl die SPD als auch die Grünen aktuell mit der CDU anbändeln, muss sich DIE LINKE noch gedulden, bis sich die Sozialdemokraten 2017 sozialdemokratisch orientieren wollen.
 

Red spots, Foto: hartp, CC BY-NC

Foto: hartp, CC BY-NC

 
Wenn man Familienähnlichkeiten bemühen will, koaliert Mama SPD nun mit der Christdemokratie fremd, und die grüne Tochter macht sich anheischig, eine Beziehung mit Mamas Lebensabschnittspartner CDU zu üben. Das jüngste Familienmitglied, das zugleich fast so alt ist wie die SPD, schaut in die Röhre und ergötzt sich vorerst daran, Oppositionsführer zu sein.

Inhaltlich haftet den Dreien kein gemeinsamer Stallgeruch an. Mit der SPD scheint die CDU dabei am wenigsten Probleme zu haben – man kennt sich ja schon länger. Und die CDU weiß, wie sie die alte Tante in den Griff bekommt: Das Zauberwort heißt Ideologieverdacht. Mit den Grünen ist das einfacher. Genauso bürgerlich wie sie selbst, muss die CDU nur noch verhindern, dass die Grünen in die alte rot-grüne Gewohnheit verfallen.

Dass dies ausgerechnet in Hessen passiert, dem Land, in dem ein grüner Turnschuhträger erst Abgeordneter wurde und später ins Außenministerium joggte, ist einerseits passend. Andererseits ist der Partner immer noch die CDU der Kochs und Kanthers. Die Bundeschristdemokratie ist einverstanden. Unter Sozialismusverdacht wird diese Familie wohl nicht mehr geraten.
 
Crosspost von Punkgebete

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