von Wolfgang Michal, 27.2.14
Wenn die „freie Presse“ davon profitiert, dann lässt sie sich gern von den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ‘quersubventionieren’. Unter diesem Verdacht steht der kürzlich geschlossene Rechercheverbund NDR-WDR-SZ, der zunächst von Carta („Die crossmediale Rundfunkgebühr“) und dann von Cicero und Freitag kritisiert worden war. Nun schließen sich der Kritik immer mehr Fachwissenschaftler an – von Stephan Russ-Mohl bis Thomas Hoeren.
Passt es der „freien Presse“ dagegen nicht in den Kram, dann will sie auf keinen Fall vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk ‘quersubventioniert’ werden. So laufen die Presseverleger, die im Fall der Kooperation SZ-NDR-WDR vielsagend schweigen, seit Jahren Sturm gegen eine eher putzige NRW-Pressestiftung, die mit mageren 1,6 Millionen Euro aus Gebührengeldern den Lokaljournalismus verbessern will.
Man interpretiert Kooperationen offenbar immer so, wie man’s gerade braucht.