Heise Online berichtet, dass die Website Depub.org unter ihrem Domainnamen nicht mehr erreichbar ist – sondern nur noch unter der IP-Adresse 200.74.245.87. Laut @Depub, dem Twitter-Account von Depub.org, handelt es sich möglicherweise um eine Domainsperre, ihr Provider arbeite daran, dass die Domain in der kommenden Woche wieder wie gewohnt erreichbar sein werde.

Depub.org ist eine Website von Aktivisten, die sich gegen die Regelung des Rundfunkstaatsvertrags wenden, wonach nur ein Teil der Tagesschau.de-Inhalte unbefristet gebührenfinanziert im Netz stehen soll. Das Angebot von Depub.org ist nach Ansicht des NDR – und auch der Aktivisten – rechtswidrig, da es die Urheberrechte der Betroffenen verletzt.

Durch ein Hosting im Ausland entzieht sich jedoch Depub.org einem direkten Zugriff.

Der NDR könnte übrigens die depublizierten Inhalte mit Hilfe eines kommerziellen Tochterunternehmens werbefinanziert weiter im Internet hosten – hat davon aber bislang keinen Gebrauch gemacht.

Unklar ist weiter, was die Sperre von Depub.org ausgelöst hat: Ist sie das Ergebnis rechtlicher Schritte seitens des Rechteinhabers NDR oder möglicherweise auch die Folge von unbezahlten Rechnungen oder Cybersquatting? All diese Varianten hält Heise Online für denkbar.

Der NDR hatte gegenüber Carta erklärt, “mit allen juristischen Mitteln – soweit möglich” gegen Depub.org vorgehen zu wollen. Wenige Tage später nannte dann die NDR-Rundfunkratsvorsitzende Gräfin Kerssenbrock Depub.org “ein Beispiel für die kreative Anarchie im Internet” und einen Beleg “für die Fragwürdigkeit des Drei-Stufen-Tests”.

Wir haben dem NDR die Frage zugemailt, ob die DNS-Sperre möglicherweise auf ihn zurückgeht.