#China

Arme oder reiche Staaten: Vom Konsumenten wird das Geld nicht kommen

von , 8.12.08

Gegen eine längere Rezession, wie sie die NYTimes heraufziehen sieht, sollen nun staatliche Stimulus-Programme helfen. Vom Konsumenten wird kein zusätzliches Geld kommen, schon gar nicht vom US-amerikanischen. Die NYTimes meldet die schwächsten Einzelhandelsverkäufe seit 35 Jahren. Andere Stellen müssen einspringen.

Nun gibt es aber zwei Arten von Staaten. Verschuldete und Nicht-Verschuldete. Das macht bei zusätzlichen staatlichen Ausgaben einen nicht unerheblichen Unterschied, darauf weist Martin Wolf in der Financial Times hin.

In short, if the world economy is to get through this crisis in reasonable shape, creditworthy surplus countries must expand domestic demand relative to potential output. How they achieve this outcome is up to them.

Das gilt auf keinen Fall für die USA und nur zum Teil für die Länder Europas. Vor allem China, das in der Boomphase riesige Guthaben angehäuft hat, wäre demnach gefordert. Der  Ökonom Henry C.K.Liu hat sich Gedanken darüber gemacht, was China tun kann.

In fact, China needs to adopt a bottom-up development strategy of direct assistance to people, the opposite of the US top-down development strategy of assistance to institutions.

Die gleichen Rezepte werden auch für Deutschland vorgeschlagen. So fordert Andrea Nahles im Deutschlandfunk:

Kurzfristig Konsum anregen, langfristig Investitionen auf den Weg bringen.

Womit wir wieder bei dem alten Streit wären, auf welche Weise sich die berühmte und berüchtigte Keynes’sche Ankurbelei am besten umsetzen lässt. Die Lösung der 500 Euro-Konsumgutscheine verschwand aus der Diskussion ebenso schnell, wie sie aufgekommen war.

Und fürs Erste benötigt die Börse gar kein wirkliches Geld. Heute genügen ihr Versprechen. Allein Gerüchte über die Pläne des Retters Obama genügen, um die Kurse fast 9% nach oben schießen zu lassen.

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