von Redaktion Carta, 9.2.10
Christian Stöcker, stellvertretender Ressortleiter der Netzwelt bei Spiegel Online, hat in sieben Thesen auf einem Forum des Branchenverbands Bitkom eingängig und stringent erklärt, warum ein Menschenfeind sein muss, wer das Internet für überwiegend schädlich hält. Eine wichtige und kompakte Rede. Sollte Markus Beckedahl einmal Minister im Kabinett der “Generation C64” werden – Stöcker empfiehlt sich als Staatssekretär, mindestens.
Die sieben Thesen:
- Das Internet ist dumm und das ist auch gut so.
- An vielem, was das Netz gefährlich macht, sind die Nutzer selbst schuld.
- Die Staaten dieser Welt werden sich nicht darüber einigen, wie das Netz sein sollte. Aber ein Minimalkonsens in Sachen Verbrechensbekämpfung lässt sich herstellen.
- Wir sollten aufhören, vermeintlichen Exhibitionismus anzuprangern, solange wir den Menschen ins Wohnzimmer starren. Wir brauchen eine neue Definition von Öffentlichkeit.
- Jugendschutz ist wichtig, aber nicht wichtiger als alles andere. Mit Providern als Zensor wäre das Ende des freien Netzes gekommen.
- Urheberrechte sind wichtig, aber nicht wichtiger als Bürgerrechte.
- Die Vorteile des freien Internets überwiegen seine Nachteile. Wer das Internet für überwiegend schädlich hält, muss ein Menschenfeind sein.
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