1. Hans-Christian Ströbele hat mir gut gefallen. In einem Jahr extremen Neusprechs hat er keine Dauer-Stereotypschleifen der mittlerweile in Mode gekommenen Art von sich gegeben. Wenn Politiker laufenden Anzügen (oder Hosenanzügen) zu gleichen beginnen und die Vernunft an der Garderobe abgegeben zu haben scheinen, sind Meinungsäusserungen wie die Ströbeles willkommen – auch, wenn sie leider bei den politischen Kollegen keine Änderung zum Besseren bewirken. Vielleicht muß man in Deutschland einfach zwischen 71 und 91 Jahre alt sein, um etwas Sinnvolles zum politischen Geschehen zu bemerken – oder auch nicht.

2. Im nächsten Jahr werden endgültig Weltbilder zusammenprallen: Auf der einen Seite alle, die nicht in der Lage sind, in den neuen Datenverarbeitungs- und Übermittlungsmöglichkeiten die grossen Chancen zu sehen, die unzweifelhaft darin stecken. Auf der anderen vor allem die Jüngeren, die sich für eine andere, offenere Politik engagieren. Überwachung, Einschränkungen und Datensammlungen, in Deutschland wie im gesamten europäischen Raum, werden genauso Themen sein wie die Notwendigkeit eines neuen Journalismus, der sich z.B. auch geleakter Daten bedient.
Mein Motto für 2011: Chancen wahrnehmen!