Obama vs. Palin/McCain: Wahlkampf nach der Logik einer Talkshow
Das Problem ist nicht, dass Menschen die Präsidentschaftskandidaten mit Horrorfiguren verwechseln, oder dass ein Klempner eine Meinung zu Steuerpolitik hat – fatal ist, dass die US-Medien diese unterhaltsamen Nebensächlichkeiten zu „Breaking News“ aufwerten. Die Politikberichterstattung im US-Fernsehen besteht nicht aus Reportagen oder Features über Wahlentscheidungen und Gesetzesvorschläge, sondern basiert auf der Logik der Unterhaltungsindustrie.
ZDF versendet eigene PR-Meldung im ›heute journal‹
Wenn das ZDF, wie am Sonntag, mit einer seiner monumentalen Geschichtsdokumentationen nicht eine, sondern zwei Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren erreicht, ist das dem Haus nicht nur eine PR-Mitteilung wert. Das heute journal leistet bereitwillig publizistische Unterstützung und produziert einen grotesken Werbefilm in eigener Sache. Dabei gibt es Kritiker genug.
Kein Modell für Europa?
Die Musikindustrie liegt am Boden. Ein neuer Deal mit Rupert Murdochs MySpace könnte in den USA den Online-Umsatz beflügeln. Für Europa allerdings taugt das Modell nicht.
Das Pfeifen der Spatzen …
Parbleu! Die GfK-Experten orakeln das Gute herbei.
Das Desaster der Diva
Als John Kerry am 30. September 2004 sagte: “I actually did vote for the $87 billion before I voted against it”, war der 2004er Präsidentschafts-wahlkampf im Grunde entschieden. Was dieses Zitat für Kerry war, ist Sarah Palin für John McCain. In ihr bündelt sich die ganze Widersprüchlichkeit seiner Kampagne. Später wird man an Palin erklären können, wieso McCain nicht gewinnen konnte.
Schmerz VW
Porsche: ein Hedge-Fond aus Deutschland. VW: eine Schmerzanzeige für Hedge-Fond. Gehen wir ein wenig zurück in die Vergangenheit.
Kranken am Geld
Die Finanzkommentare von Herrn Schirrmacher in der FAZ werden zusehends so delirant wie die URLs seiner Artikel.
Das Ende der Tarifautonomie
Am nächsten Montag (3.11.) bin ich als Sachverständiger eingeladen, im Rahmen einer Anhörung des Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales zum Thema Mindestlohn Stellung zu nehmen. Konkret geht es um das sog. Arbeitnehmer-Entsendegesetz und das Gesetz über die Festsetzung von Mindestarbeitsbedingungen (ursprünglich von 1952). Das Gesetz wurde meines Wissens nie angewendet, mit Hilfe der geplanten Gesetzesnovelle soll […]
Warum will der Spiegel nicht, was der Guardian kann?
Nun kann man sich ganze Artikel des englischen Guardian per RSS auf seinen Rechner senden lassen. Beim Spiegel etwa geht das nur für die Überschrift. Wann werden die deutschen Verlage leserfreundlicher?