#Bunte

33.663.635 lousy pennies

von , 26.2.10

Ich musste die Zahl wirklich zwei Mal lesen, um sie zu glauben: Die Hand- und Spann(er)-Dienste der Berliner „Fotoagentur“ CMK waren der BUNTEN eine Viertelmillion Euro wert. Dafür bekam das Münchner People-Magazin eine – gähn – Super-Top-Story: „Alter Mann liebt junge Frau.“ Derartige Wahnsinns-Enthüllungen hätten beim Henri-Nannen-Preis (das ist der Preis des neidischen Konkurrenten stern) natürlich keine Chance.

Aber ein Bambi!! Der BUNTEN und ihrer Paparazzi-Crew gebührt der Sonder-Bambi für „Stille Helden“ – liebevoll überreicht von Focus-Chefredakteur Helmut Markwort an BUNTE-Chefredakteurin Patricia Riekel. Ein Bambi wäre die Höchststrafe (nein, doch nicht, die Höchststrafe wäre das hier).

248.000 Euro sind 33.663.635 lousy pennies. So viel war es dem Qualitätshaus Burda wert, die genauen Bewegungsabläufe unter den Bettdecken unserer „Spitzenpolitiker“ investigativ zu erforschen und sie – im Geiste der Aufklärung – sauber zu dokumentieren.

Ein Sonder-Lob verdienen dabei die verlagsintern erzielten Synergieeffekte: Die BUNTE-„Recherche“ führte im „Nachrichtenmagazin“ Focus zu einer tollen Exklusiv-Geschichte: „Neuer Wirbel um Oskar Lafontaine: Der Vorsitzende der Linkspartei wurde nach FOCUS-Recherchen (sic!) vor zwei Jahren Opfer eines umfangreichen Späh-Angriffs auf seine Person… FOCUS befragte den Chef des Berliner Unternehmens…, wer hinter der umfangreichen Späh-Aktion steckte. Der antwortete: Ich weiß, dass da mal was gelaufen ist. Aber Näheres kann ich Ihnen nicht sagen.

Ist das nicht unglaublich witzig?

Ich bin übrigens seit heute absolut überzeugt davon, dass die deutschen Verleger ein Leistungsschutzrecht brauchen. Sonst würden die boshaften Raubverlinker die so teuer hergestellten Top-News auch noch kostenlos durch den Kakao ziehen.

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