Medienlinks zum Wochenstart: Geschäftsmodelle für Online-Journalismus

von , 3.5.09


Top-Tipp:

Geschäftsmodelle für Online-Journalismus

Markus Hofmann, Redaktionsleiter des erfolgreichen Freiburger Online-Portals fudder, hat in einem gut strukturierten Überblick auf dem Blog der Axel Springer Akademie die besten Beiträge zu neuen Verlags-Geschäftsmodellen im Internet zusammengetragen und kommentiert.

weitere Tipps:

“Das alte System ist kaputt”

Alan Rusbridger, Chefredakteur des Guardian, schildert auf Einladung des Berliner Instituts für Medienpolitik seine Vorstellungen von künftigem Journalismus. Sein Rat: Journalisten müssten sich aus der Position von Experten, die wohldosierte Wissensportionen an Leser austeilen, verabschieden. Unbedingt sehenswert ist auch der achtminütige Videomitschnitt von Carta.

25 Dollar für eine Geschichte

Die Berliner Zeitung berichtet über “Spot.Us” – ein Projekt des jungen Journalisten David Cohn in San Francisco, bei dem die Nutzer mit Spenden Recherchen zu ihren Wunschthemen finanzieren. Erst wenn eine Recherche finanziert ist, ziehen die Reporter los. Die Startphase verläuft bisher vielversprechend.

Dämpfer für Twitter: 60 Prozent der Nutzer kehren nicht zurück

Netzökonom Holger Schmidt analysiert die Daten des Marktforschungsunternehmens Nielsen. Demnach kommen fast zwei Drittel der Twitter-Neulinge, die ein Nutzerkonto anlegen, nie wieder. Fraglich ist, wie valide die Studie ist: Nutzer von Tweetdeck, Thwirl und Co. werden nicht mitgezählt.

The Next Twitter or Facebook is the Open Web

Steve Rubel entwirft ein Szenario auf der Grundlage von Studien von Forrester Research: Twitter und Facebook sind Übergangsplattformen auf dem Weg ins offene Netz, wo jede Website individuelle filterbare soziale Funktionen enthält, sofern der Nutzer das möchte.

Chicago Tribune news staff raise concerns about subscribers getting look at news stories

Die Marketingabteilung der Chicago Tribune hat im Zuge der diskutierten journalistischen Zukunftskonzepte mit mehr Nutzerbeteiligung Fakten geschaffen und Leser hinter dem Rücken der Redaktion gefragt, welche der geplanten Texte veröffentlicht werden sollen. Die Redaktion befürchtet, dass der Verlag Themen an einer Beliebtheitsskala und an den Interessen von Anzeigenkunden ausrichten will.

Einnahmemodelle, Verlagsservices (die NYT, Archiv)

Medienberater Hugo E. Martin macht sich Gedanken darüber, warum Bezahlmodelle für Zeitungsarchive so schlecht funktionieren. Die NYT hätte mit diesem Kunden eine stattliche Summe verdienen können – wenn ihre Preisgestaltung bloß individueller an seinen Bedürfnissen ausgerichtet wäre.

Die Netzanbeter

Susanne Gaschke hat für die FAZ einen ziemlich verqueren Beitrag über das Internet geschrieben. Das wäre nicht weiter erwähnenswert, außer wegen der guten Kommentare unter dem Text und der vorhersehbar scharfzüngigen Repliken auf Blogs, zum Beispiel hier und hier.

Public Future Lab

Der Medientreffpunkt Mitteldeutschland (4. bis 6. Mai in Leipzig) hat sich ein neues Konzept ausgedacht: In einem Laboratorium mit verschiedenen Kommunikationsräumen (Blogs, Twitter, Social Networks etc.) soll die Zukunft klassischer Medien erprobt werden. Ab Dienstag könnte es interessant sein, dort mal reinzuschauen.

Die Fachjournalistin Ulrike Langer bloggt auf Medial&Digital, wo sie auch diese Linkstipps regelmäßig veröffentlicht. Carta übernimmt die Linktipps mit freundlicher Genehmigung der Autorin in einem kleinen Zusammenarbeitsexperiment.

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