#Finanzkrise

Geld raus, Geld rein. Staatliches Krisenmanagement als Münchhausen-Politik

von , 9.3.09


Von 1980 bis 2005, sagen die Finanzexperten, habe sich das weltweite Finanzvermögen auf 140 Billionen Dollar verzwölffacht. Im gleichen Zeitraum sei das globale Sozialprodukt aber nur um das Viereinhalbfache gestiegen.

Das überflüssige Geld (die Spekulationsblase) wird dem Markt nun wieder entzogen. Nach einer Studie der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) hat die Finanzkrise bislang Vermögenswerte im Umfang von 50 Billionen Dollar vernichtet.

Für die Marktradikalen ist das ein gesunder Prozess.

Für viele Menschen ist es eine Katastrophe.

Da die Staaten nicht so darwinistisch denken können (wie die Marktradikalen), müssen sie etwas tun. Sie müssen das System stabilisieren. Also versuchen sie, die unweigerlich entstehenden sozialen Verwerfungen dadurch abzumildern, dass sie die Billionen, welche die Finanzkrise dem Markt entzieht, wieder in den Markt zurück pumpen, das heißt, sie füllen die Blase, die geplatzt ist, wieder auf. Um das in großem Stil bewerkstelligen zu können, leihen sich die Staaten das benötigte Geld (das sie nicht haben) von ihren Zentralbanken (die das Geld aus dem Nichts schöpfen, um die neuen Staatsanleihen kaufen zu können).

Da dem frisch gedruckten Geld aber keine Wertschöpfung gegenübersteht (siehe oben), wird die Systemstabilisierung nicht von Dauer sein. Die Staaten lösen die Krise nicht, sie verschieben sie nur.

Oder weiß jemand, wie man sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zieht?

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