#Journalismus

Alle kämpfen um die gleichen 24 Stunden

von , 3.5.12

Der Schweizer Journalist Constantin Seibt hat auf seinem gerade eben gegründeten Blog beim Zürcher Tages-Anzeiger noch einmal zusammengefasst, was längst keine Neuigkeit mehr ist. Die Zeiten für Journalisten sind härter geworden.

Die vielleicht wichtigste These von Seibt ist die zehnte, denn sie entspricht den Neigungen des Autors:

„Stil ist eines der letzten Tabus und eine der großen unerschlossenen Ressourcen im Journalismus. Dabei ist der Ton einer Geschichte die Hälfte der Botschaft – und der Ton der Mehrheit aller Zeitungsstorys ist gleich. Und hinterlässt den gleichen monochromen Eindruck – egal, was und worüber der Journalist gerade schreibt. (Es läuft mit den Inhalten dieser Artikel dann sehr ähnlich wie der Witz mit dem Haarschneidehelm, wo man dessen Erfinder fragte: «Aber sind die Köpfe nicht verschieden groß?» Worauf dieser antwortete: «Ja, aber nur beim ersten Mal.»)“

Die Handschrift des Autors, so Seibt, sei künftig entscheidend. Noch entscheidender sei die Lust der Leser, überhaupt zu lesen. Am entscheidendsten aber (schlechter Stil!) sei die uns allen zur Verfügung stehende Aufmerksamkeitsspanne, die täglich höchstens 24 Stunden währt, weshalb alle Medien wie die Wahnsinnigen darum kämpfen.

Siehe auch: Die Rückkehr des Autorenjournalismus

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