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Fauler Apfel? Apple unterbindet den Zugang zu iPad-Apps für Print-Abos

von , 15.1.11

Mit Steve Jobs ist nicht gut Kirschen essen. Diese Erfahrung durften jetzt offenbar europäische Zeitungsverleger machen, denen von Apple mitgeteilt wurde, dass sie künftig ihren Print-Abonnenten keinen freien Zugang mehr zu den entsprechenden iPad-(Bezahl)-Apps werden geben können. Der Grund: Apple verdient an dieser Konstruktion nicht mit.

Das berichtet Appleinsider unter Berufung auf die niederländischen Medien deVolkskrant und nrc.nl. Apple will offenbar verhindern, dass die Verlage die Konditionen des App Store umgehen, wonach Apple 30 % vom Umsatz mit den Apps einbehält. Denkbar wäre ja, die Verlage verkauften auf herkömmlichem Weg ihre Abos und gewährten damit dann Zugang zur entsprechenden App (gleichgültig, ob die Printausgabe tatsächlich zugestellt wird oder nicht). Apple wäre in diesem Fall außen vor, was Steve Jobs natürlich nicht gefallen kann.

An dieser Stelle könnte man jetzt Hohn und Spott über die Verlage ausschütten, die noch vor gar nicht so langer Zeit große Stücke auf Apple und das iPad hielten. Oder Blog-Artikel zitieren, in denen vor einer zu engen Bindung an Apple und dessen Plattform gewarnt wurde. Geschenkt.

Verlage haben im Grunde nur eine Option im Web: Auf den Browser setzen in Verbindung mit intelligenter Software, mit der sich ihre Inhalte an ganz unterschiedlich große Bildschirme automatisch und in optisch ansprechender Form anpassen lassen. Die Fragmentierung in unterschiedliche und untereinander völlig inkompatible Plattformen (Apple iOS, Google Android, Microsoft Windows Phone, RIM Blackberry…) sollten sie boykottieren.

Einen interessanten Ansatz in genau diese Richtung bietet das amerikanische Startup Treesaver. Deren Software in Aktion kann man im folgenden Video-Interview sehen, das Robert Scoble mit Filipe Fortes geführt hat:

So könnte die Zukunft für Verlagsangebote aussehen, die vom Smartphone über Tablets bis hin zu sehr großen Desktop-Bildschirmen immer eine gute Figur machen und dabei leicht zugänglich sein sollten. Anstatt in den sauren Apfel von Steve Jobs zu beissen oder empört nach der EU zu rufen, wie es nun in den Niederlanden der Fall zu sein scheint, sollte man Apple einfach die kalte Schulter zeigen.

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