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Newsletter vom 26. August 2010

von , 26.8.10

Der Carta-Newsletter enthält eine Auswahl der Texte und Netzlese-Einträge der letzten zwei Wochen.

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Agenda

Wolfgang Michal: Sieben todsichere Methoden, Wikileaks zu erledigen. Eine Satire
Erneut ist Carta aus dunklen Quellen Material zugespielt worden. Diesmal: Das Strategiehandbuch „WikiPushout“, ein geheimer Leitfaden der National Security Agency in Fort Meade und des Pentagon.

Christian heller: Weder löschen, noch sperren
“Löschen statt sperren” war von Anfang an eine absurde Parole für eine Anti-Zensur-Bewegung. Sich dabei mit dem Kampf gegen Kinderpornografie zu arrangieren, war ein vielleicht notwendiger, aber gefährlicher Kompromiss. Dieser Kampf ist nämlich unersättlich und letztlich nicht kontrollierbar.

Michael Seemann:  StreetView: Es gibt kein analoges Leben im Digitalen.
Street View ist der Einschlag des digitalen Zeitalters direkt vor die Füße des analogen Menschen. Es symbolisiert das Ende dieses Rückzugsraums, denn Street View ist die greifbarste Verwandlung der analogen Realität in die digitale Öffentlichkeit. Damit wird der Kontrollverlust zum Mainstream.

Wolfgang Michal: Rente mit 70? Warum nicht!
Allerdings bräuchte es dann auch eine Auszeit mit 35. Und eine Ausbildung mit 50. Und eine handfeste politische Bewegung.

Mercedes Bunz: Dear Google, please be evil [Englisch]
As the internet became the index to our world, and Google is managing that index, who controls Google? This question is clearly not enough on our minds.

Stefan Rosinski: „Persönlichkeitsrechte“ als Eigentum an sich selbst in der Öffentlichkeit
Das “Persönlichkeitsrecht” wird zunehmend als positives Eigentum verteidigt, als Copyright an sich selbst in der Öffentlichkeit. Die neue Maxime heißt: Lasse dich oder dein Eigentum nicht ablichten! Deshalb dürfen jetzt auch Straßen nicht fotografiert werden. Die Öffentlichkeit, so hat man den Eindruck, soll vor der Öffentlichkeit verborgen werden.

Redaktion Carta: De Maizière: Heimlich in Soziale Netzwerke einschleichen, ist für Arbeitgeber tabu
Der Bundesinnenminister hat heute zu klären versucht, aus welchen sozialen Netzwerken sich Arbeitgeber bei Bewerbungen zukünftig bedienen dürfen. Dort, wo eine “Hürde” zu privaten sozialen Netzwerken steht, sollen Arbeitgeber ausgesperrt bleiben. Was genau das bedeutet, werden die Gerichte entscheiden müssen.

Robin Meyer-Lucht: BMU: Mit einigen Tonnen CO2 für mehr Klimaschutz
Das Bundesumweltministerium wirbt mit aufwändig beleuchteten Großplakaten für den Klimaschutz – und nimmt für die Maximierung der eigenen Werbebotschaft gerne ein paar Tonnen CO2 in Kauf.

Netzneutralität

Robin Meyer-Lucht: Netzneutralität: Die zehn Mythen der Debatte – und warum sie konkreter werden muss
Die Diskussion um die Netzneutralität verklärt das eigentliche Thema: Denn die Regulierung des Internets ist komplexer als eine simple Traffic-Vorschrift.

Martin Oetting: “Wie konntet Ihr Euch damals, 2010, von Google so dermaßen austricksen lassen?”
Wie konnte es dazu kommen, dass 2010 das “Schminternet” eingeführt wurde und es jetzt nur noch Einzelnetze gibt, zu denen man sich separat Zugang kaufen muss? Wie konnte uns Google mit dem PR-Trick “Street View” so auf’s Kreuz legen? – Ein trauriges Zukunftsszenario.

Wolfgang Michal: Netzneutralität: Felix, Markus und die Schippchen
Der Antritt der Initiative „Pro Netzneutralität“ offenbart einen kleinen Dissens unter Bloggern. Muss Netzneutralität gegen die Parteien durchgesetzt werden oder mit ihnen?

Matthias Schwenk: Google, Verizon und das Netz der Zukunft
Ist die Netzneutralität in Gefahr, weil Google und Verizon Lobbyarbeit betreiben und ihre Wünsche an das Netz der Zukunft anmelden? Natürlich nicht, denn ein Internet der mehrstufigen Zugänge muss nicht als Einschränkung der Netzneutralität gesehen werden.


Ökonomie

Christian Humborg: Korruptionsbereiter Unternehmer veröffentlicht Reisefotos mit Politikern und Botschaftern
Eginhard Vietz ist ein vielreisender Unternehmer, der auf seiner Firmenwebsite u.a. Reisefotos mit Merkel, Wulff und Steinmeier veröffentlicht hat. Dieser Selbstdarstellungstrieb wäre lustig, aber nicht bemerkenswert, wenn er jetzt nicht offen gestanden hätte, schon mehr als einmal Schmiergeld gezahlt zu haben.

Christian Stöcker: Die Kolonialmächte der Datenwolke
Das Netz droht von digitalen Monopolisten kolonialisiert zu werden – auf Kosten von Freiheit und Innovation. Diese Giganten der Netze beginnen, dem Netz und seinen Nutzern die Bedingungen zu diktieren. Ein Appell für ein offenes und chaotisches Netz.

Matthias Schwenk: Facebook Places: Ich bin hier, wie sag ich’s dir?
Geolocation ist ein interessantes Feature für Smartphones und Dienste im Web. Auch Facebook möchte mit “Places” ein Stück von diesem Kuchen, der einmal ein lukrativer Markt werden soll. Allerdings könnte er sich anders entwickeln, als die Protagonisten das erwarten.

Christoph Kappes: Google, Apple und Facebook – Der Kampf der Internetgiganten
Dominanz, Datenschutz, Zensur und Marktbeherrschung: Die Giganten der Internetwirtschaft ähneln sich strukturell und sollten auch in der Politik strukturell und damit losgelöst von einzelnen Aktivitäten betrachtet werden. Ein Vortrag zur Versachlichung der Diskussion.

Medien

Robin Meyer-Lucht: Drei-Stufen-Test zu Tagesschau.de abgeschlossen: Die App kann kommen
Tagesschau.de hat den Drei-Stufen-Test ohne Einschränkungen über alle Verfahrenshürden hinweg bestanden. Die App kann kommen. Der Streit um die “Presseähnlichkeit” wird weitergehen.

Redaktion Carta: Podiumsdiskussion zu Filesharing: Die Aufzeichnung
Leben wir in einem Land von Verbrechern oder sollten Musik und Filme nicht besser jedem frei zur Verfügung stehen? – Im Museum für Kommunikation Berlin diskutierten unter anderem Constanze Kurz (CCC) und Christopher Lauer (Piraten) mit Stefan Michalk (Musikindustrie) über Filesharing.

Stephan Ruß-Mohl: Die Beobachtung der Beobachter: Journalismus braucht professionelle Qualitätsforschung
Auch hierzulande werden Studien gebraucht, die den „Qualitätszerfall der Informationsmedien“ transparent machen. In der Schweiz wurde damit nun angefangen.

Marvin Oppong: Größtmögliche Transparenz à la Duisburg: Wie die Stadt Journalisten abblitzen lässt
Ein Blog, das die Anhänge des Zwischenberichts zur Loveparade veröffentlichte, wurde abgemahnt. Gleichzeitig spricht die Stadt von “größtmöglicher Transparenz” der Aufklärung. Journalisten werden jedoch grundlegende Auskünfte zu den Dokumenten um das Unglück verweigert.

Heiko Hilker: Günther Jauch, der duale Moderator: Die Zeit der Exklusivverträge mit einem Sender ist schon lange vorbei
Wenn Günther Jauch bald für die ARD und RTL moderiert, zeigt er nur, für wen er seit Jahren produziert. Damit ist er nicht der erste. ARD und ZDF begannen schon früh ihre Moderatoren und Sendungen outzusourcen. Könnte man nicht bestimmte Formate, die öffentlich-rechtlichen Ansprüchen genügen, durch Rundfunkgebühren finanzieren, egal auf welchem Sender sie laufen?

Robin Meyer-Lucht: ARD/ZDF-Onlinestudie: Interesse an “Mitmach-Netz” sinkt
Laut der jüngsten ARD/ZDF-Onlinestudie sinkt das Interesse an aktiver Teilhabe im Netz. Das liegt unter anderem daran, dass die Pressemitteilung “Facebook” nicht zum “Mitmach-Netz” zählt.

Netzlese

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