Medienlinks zum Wochenstart: Nachrichten aus dem Netzwerkfilter

von , 14.3.10

News is a social experience

Die neueste Pew Internet-Studie untersucht, wie Amerikaner Nachrichten im Internet zunehmend über ihre sozialen Netzwerke filtern und konsumieren:

  • 75% der Nachrichtennutzer bekommen die Nachrichten per Email oder soziale Netzwerke. 52% mailen oder verlinken ihrerseits Nachrichten.
  • 51% der Nutzer von Netzwerken wie Facebook sagen, dass dies Alltagsverhalten ist.
  • 23% folgen Journalisten oder Nachrichtenorganisation via Twitter, Facebook etc.

Lost in Translation: Nuances of European Social Media

Berater Peter Bihr (The Waving Cat) ist auf der einwöchigen Musik- und Digitalkonferenz SXSW im texanischen Austin kurzfristig als Panelist eingesprungen und hat die Erkenntnisse aus dem Panel über kulturelle Unterschiede zwischen den USA und europäischen Ländern in Bezug auf Social Media und die Startup-Szene auf seinem Blog gepostet. Leitmotiv: “Europe is not just another USA. Europe isn’t even Europe, so to speak, but a large number of individual countries.”

The Newsonomics of new news syndication

Gastautor Ken Doctor stellt bei Nieman Journalism Lab ein Geschäftsmodell vor, dass bisher vor allem den Agenturen und großen Namen in Old Media (New York Times, Chicago Tribune, etc.) vorbehalten war: Syndication. “Now, we’re beginning to see next-generation syndication embraced by digital news startups, and that’s good news, a good supplement to advertising and sponsorship revenues, to membership charges and conferences”, sagt Doctor. Die Nachrichtenwebsite Global Post erzielt bereits zwölf Prozent ihres Umsatzes mit dem Weiterverkauf von Inhalten.

BBC teams up with citizen journalists’ network Global Voices

Die BBC verliert die Scheu vor “Bürgerreportern” und kooperiert mit Global Voices, einem Netzwerk von 200 Bloggern. Global Voices Chef Ivan Sigal: “The idea that citizen journalism is somehow opposed to, or in conflict with, traditional journalism is now clearly past.” Der Überschriftenlink führt zum Guardian, auch Online Journalism Blog beschäftigt sich mit dem Thema und wägt die Vor- und Nachteile ab.

Reporting from the internet

Die Nachrichtenagentur Reuters hat sich “Social Media Guidelines” auferlegt. Interessant ist unter anderem der Hinweis darauf, dass Mitarbeiter durch das Verbreiten über Twitter keinesfalls das Geschäftsmodell von Reuters gefährden dürfen: “Don’t scoop the wire.” (Breaking News sind zuerst als Agenturmeldung zu verbreiten). Lesenswertes auf deutsch dazu auch bei Basic Thinking.

Danah Boyd: How Technology Makes A Mess Of Privacy and Publicity

Datenkontrolle I: SXSW Keynote Speaker Danah Boyd, Social Media Researcher bei Microsoft New England, fragt sich, seit wann es okay ist, dass Konzerne wie Google oder Facebook Privatsphäre-Einstellungen der Nutzer per “default” (voreingestellt) auf “öffentlich” stellen. Boyd fragte Nicht-Techies, wie sie es mit ihren Privatsphäre-Einstellungen halten. “She has yet to find a single person whose actual privacy settings matched what they thought they were”, schreibt Techcrunch.

Dein Twitter gehört dir nicht!

Datenkontrolle II: Kerstin Hoffmann fragt sich in ihrem Blog PR-Doktor, was eigentlich mit den ganzen Inhalten passiert, die eifrige Networker im Laufe  der Jahre bei Twitter, Facebook und Co hinterlegen. Falls man dort zum Beispiel eines Tages vor verschlossenen Türen steht oder das Kleingedruckte überlesen hat: “Viele, die munter Fotos hochladen, anderen Applikationen Zugriff auf ihre Social Media gewähren oder sonstwo etwas posten, haben noch nie wirklich nachgelesen, welche umfassenden Rechte sich viele Betreiber auf das geistige Eigentum der Teilnehmer vorbehalten. Da ist ein Fremd-Werbe-Tweet über den eigenen Account ja noch die harmloseste Variante.”

Die Fachjournalistin Ulrike Langer bloggt auf medialdigital, wo sie auch diese Linktipps regelmäßig veröffentlicht. Carta übernimmt die Linktipps mit freundlicher Genehmigung der Autorin als Crossposting.

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