Medienlinks zum Wochenstart: Social Media Berater, sachlich

von , 21.2.10

Top-Tipp:

Was ist Social Media?

Man kann es natürlich so machen wie Don Alphonso und die gesamte Sparte der momentan so gefragten Social Media Berater zu Parasiten erklären, die ihren leichtgläubigen Kunden das Geld mit den jeweils letzten Hypes aus der Tasche ziehen. Das Ganze noch verschärft nach dem eigenen Beitrag in der FAZ, mit weiterem Namedropping gewürzt und mit Fäkalsprache garniert – im eigenen Blog ist man ja Hausherr – und die Aufmerksamkeit ist gewiss. Man kann aber auch wie Jörg Wittkewitz bei den Blogpiloten sachlich und voraussetzungslos erläutern, was Social Media eigentlich ist und warum Unternehmen dafür Berater brauchen könnten. Letztere Variante gefällt mir wesentlich besser.

Weitere Tipps:

GEZ-Forum: Das Schweigen der (GEZ-)Lämmer

Björn Rohles analysiert bei den Blogpiloten gut drei Wochen nach dem Start des GEZ-Diskussionsforums, was da schiefgelaufen ist. “Es gibt gefühlte 1000 Foren, in denen über die Rundfunkgebühren diskutiert wird – meist sehr negativ. Welchen Grund kann es da noch für ein Forum der GEZ geben? Was ist die eine Sache, die kein anderes Forum bieten kann? Die Antwort ist überraschend einfach: Es ist ein Forum der GEZ. […] Es ist vollkommen egal, ob die Moderatoren an der Gebührenregelung etwas ändern könnten – mich interessiert der Austausch der Meinungen.” Doch diesem Austausch stellen sich die Mitarbeiter nicht. “Der fatale fail des GEZ-Forum heißt nun: Schweigen. Denn das ist die Reaktion, die man im Forum auf die meisten Einträge erhält.” Rohles entwickelt einen 5-Punkte-Plan, wie die GEZ ihr Forum verbessern – oder retten – könnte.

AP is Visionary: They See a “Siteless Web”

Steve Rubel findet das Vorgehen der US-Nachrichtenagentur AP, per Twitter auf die AP-Faceboook-Seite zu verweisen und dort den Fans ganze Beiträge anzubieten “a downright brilliant and visionary move”. AP habe erkannt, dass sich im Web der Zukunft Portale (wie Zeitungsportale oder T-Online) auflösen zugunsten von Plattformen (wie Facebook oder Google) . Mit Links zu kritischen Stimmen. Ein interessanter Ansatz, aber worin liegt das Geschäftsmodell? Wenn die AP per Facebook ihre Meldungen unter Ausschaltung der Vermittler (Verlage) dem Endnutzer selbst anbietet, warum sollten die Verlage für die Nutzung der Agenturmeldungen weiterhin bezahlen?

Die Ökonomie des Ortsblogs (Serie Lokalzeitung 2.0 – Folge 4)

Medienberater Marian Semm hat ein Kosten- und Umsatzmodell für “hyperlokale Zellen” alias Ortsblogs durchgerechnet und benennt mögliche Kooperationsformen unabhängiger Ortsblogger mit Verlagen.

The iPad business model for news: Strategies publishers must embrace

Martin Langeveld kontrastiert  bei Nieman Journalism Lab, was das iPad für Verlage und andere Inhalteanbieter bedeutet und stellt dann seine eigene These auf: “I believe the biggest transformation that will be wrought by the iPad will be to bring an enormous increase in online shopping.”

‘Es gibt eine Bereitschaft, im Netz zu zahlen”

Ein interessantes Interview in der SZ mit Peter Sunde, Mitgründer von Pirate Bay, über seines neues freiwilliges Micro-Bezahlsystem Flattr. Sunde: ”Wir wollen zeigen, dass es durchaus die Bereitschaft gibt, im Netz zu bezahlen. Die Leute wollen eben nicht wie Kriminelle behandelt werden, sondern wie normale Bürger.”

The Future of the Internet IV

Pew Internet hat aus den Thesen von Nicholas Carr aus dem Sommer 2008, dass wir alle durch Google verblöden, eine Umfrage gemacht. 80 Prozent der Befragten glauben nicht, dass Carrs Prognose bis 2020 eintreffen wird. Mit einer lesenswerten Meinungsumfrage unter Webvordenkern.

Die Fachjournalistin Ulrike Langer bloggt auf medialdigital, wo sie auch diese Linktipps regelmäßig veröffentlicht. Carta übernimmt die Linktipps mit freundlicher Genehmigung der Autorin als Crossposting.

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