von Redaktion Carta, 12.2.10
Einige (Boulevard-)Redaktionen lieben es, eigene Geschichten weiterzudrehen, indem sie Politiker anrufen und ihnen Zitate abringen. Das würde Carta nie machen. Aber wenn hier Bundestagsabgeordnete ungefragt anrufen – und mal kurz ihre Meinung skizzieren möchten, soll ihnen das nicht verwehrt werden.
Eben hat Michael Kretschmer angerufen, der als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Union im Bundestag auch für Netzpolitik zuständig ist. Kretschmer, 34 Jahre alt, gehört zu den Mitinitiatioren der Internet-Enquete-Kommission und zu den Young Guns in seiner Fraktion, die die Netz- und Medienpolitik der Union entrümpeln wollen.
Kretschmer sagte zur bekannt gewordenen Entscheidungsvorlage des NDR-Rundfunkrates im Tagesschau.de-Drei-Stufen-Test:
Ich finde gut, dass die Öffentlich-Rechtlichen sich im Netz so gut entwickeln und nun sogar mit Hightech-Firmen aus Kalifornien zusammenarbeiten wollen. Es muss aber gewährleistet sein, dass private Anbieter nicht durch gebührenfinanzierte Kostenlos-Angebote aus dem Markt gedrängt werden. Ich bin mir nicht sicher, ob der NDR dies in allen Punkten kritisch genug geprüft hat.
In diesem Zusammenhang vielleicht interessant: Die NDR-Rundfunkratsvorsitzende Dagmar Gräfin Kerssenbrock (twitter) ist Parteikollegin von Kretschmer.
Dies ist – versprochen – der letzte Carta-Artikel zum Drei-Stufen-Test vor der Diskussion am 2. März.