Medienlinks zum Wochenstart: Die Echtzeitsuche beginnt

von , 26.10.09

Topp-Tipp:

Is Google/Microsoft/Twitter in the news business?

Social Web-Pionier und RSS-Erfinder Dave Winer argumentiert, dass Google und Bing mit der Integration von Twitters Echtzeitsuche in das Nachrichtengeschäft einsteigen. Vor allem, wenn es ihnen gelingt, die Relevanz der gelisteten Tweets besser zu gewichten als Twitter mit seiner eigenen Suchfunktion. Deutschsprachige Analyse zu den Deals beim Netzökonom.

Weitere Tipps:

New York Times, still uncertain on charging, sets seven digital priorities

Bill Keller trimmt die New York Times keineswegs so konsequent in Richtung Paid Content, wie es zuletzt aussah. Keller spricht in einem Video, verlinkt bei Nieman Journalism Lab, über sieben digitale Prioritäten – zum Beispiel darüber, wie radikal anders als Print in Zukunft Online konzipiert werden müsse. Kurze Analyse auch bei Carta.

Cats Sleeping with Dogs? Rival News Orgs Share Content, Revenues

Die dramatische Lage vieler US-Zeitungen treibt selbst schärfste Konkurrenten dazu, per Inhalteaustausch miteinander zu kooperieren, weil ihre ausgedünnten Redaktionsteams alleine die (Web-)seiten nicht mehr füllen können. Mark Glaser von Mediashift zitiert Experten mit unterschiedlichen Meinungen. Während die einen mehr Gleichförmigkeit beklagen, sehen die anderen eine in der Not geborene Webtugend hervortreten: Mangels eigner Inhalte verlinken Medienwebseiten endlich auch auf guten Content ihrer Wettbewerber.

A Nerd’s Take On The Future Of News Media

Craig Newmark (Craigslist) schreibt aus der Außenperspektive in einem Gastbeitrag für die Huffington Post über die Aufgaben und Chancen klassischer Medien in einer veränderten Medienwelt: “A major opportunity is to be found by rejecting the involvement of professional disinformation groups.”

Dilettantismus, Phrasen, Irreführung, Parolen

In einem sehr interessanten Interview mit V.i.S.d.P. spricht Lettre International-Chefredakteur Frank Berberich über sein Skandal auslösendes Interview mit Thilo Sarrazin. Die heftigen Reaktionen nach der Veröffetnlichung hält er ” zum Teil für albern und zu einem größeren Teil für interessegeleitet. Die Sensationalisierung und Skandalisierung wurde vor allem von Medien inszeniert, die damit Geld verdienen wollten.”

Chicago News Venture to Sell Content to New York Times

Die New York Times expandiert nach Chicago. Das Besondere daran ist der Umstand, wie die neue Ausgabe finanziert wird: Ex-Redakteure der schwächelnden Chicago Tribune, weitere Journalisten und eine Fernsehstation, unterstützt von einer Stiftung, arbeiten für die neugegründete Non-Profit Organisation Chicago News Venture, welche ab Anfang November zweimal wöchentlich eine Doppelseite füllen soll.

Can Programmers, Journalists Get Along in One Newsroom?

Megan Taylor argumentiert in einem Beitrag für Mediashift, dass Journalisten und Programmierer zwar aus unterschiedlichen Arbeitskulturen stammen, die Differenzen aber überwinden müssen, um datenbank- und webbasierte Journalismusprojekte zu ermöglichen. Interessante Debatte in den Kommentaren.

A people’s history of the internet: from Arpanet in 1969 to today

Der Guardian erinnert mit einem kollaborativen nutzergenerierten Projekt an die Anfänge des Internet vor 40 Jahren.

Die Fachjournalistin Ulrike Langer bloggt auf medialdigital, wo sie auch diese Linktipps regelmäßig veröffentlicht. Carta übernimmt die Linktipps mit freundlicher Genehmigung der Autorin als Crossposting.

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