Medienlinks zum Wochenstart: Pflichtlektüre Nieman Report

von , 20.9.09


Top-Tipp:

Let’s Talk: Journalism and Social Media

Ein neuer Nieman Report ist erschienen: Randvoll mit Beiträgen zum digitalen Wandel und zur sozialen Revolution im Journalismus. Absolut lesenswert.

Weitere Tipps:

Post-Medium Publishing

Paul Graham argumentiert in einer langen Analyse, dass das Geschäftsmodell von Verlagen noch nie darin bestanden habe, Inhalte zu verkaufen. Andernfalls müssten Qualitätszeitungen viel teurer sein. Verlage hätten im Netz zwei Möglichkeiten, die auch Jeff Jarvis immer und überall predigt: Inhalte verschenken und mit Nebengeschäften Geld verdienen oder einzigartig werden.

Oriella-Umfrage 2009: “Journalismus im digitalen Zeitalter

Die Oriella-Studie zeigt die Herausforderungen, mit denen die Medienindustrie in Europa aktuell konfrontiert ist und unterstreicht die These, dass die Faktoren Digitalisierung und Wirtschaftskrise die Ausgestaltung von Medienformaten grundlegend verändern wird.

Burda googelt im Ungefähren

Frank Patalong von SPON ist enttäuscht darüber, dass Burdas nachrichten.de mit ”strunzdummen” Algorithmen die redundante Agenturmeldung gegenüber der exklusiven Meldung oder tiefgründigen Analyse bevorzugt. Thomas Knüwer versteht nicht, warum er sich ausgerechnet “von Klamm.de über die Beschneidung von Banker-Boni” aufklären lassen soll. Und Matthias Schwenk hält bei Carta Facebook und Twitter als soziale Nachrichtenaggregatoren für attraktivere und zukunftsfähigere Modelle.

Scoopcamp 09: Digitale Geschichtenerzähler

HAZ-Volontär Dirk Kirchberg gibt in seinem HAZ-Blog einen umfassenden Rückblick auf das Hamburger Scoopcamp mit mehreren kurzen Video-Interviews. Sein Kollege Marcus Schwarze schreibt einen nachdenklichen Rückblick: Ihn stört, dass die Flashmob-Spaßgesellschaft im Social Web oft mehr Aufmerksamkeit erziele als Journalisten mit ernsthaften Anliegen. Social Media Freelancer Sven Wiesner hielt einen Workshop zu Twitter gemeinsam mit Marcus Schwarze ab und berichtet hier. Und ich habe Everyblock-Gründer Adrian Holovaty zu seinem Konzept der datenbank-gestützten Lokalisierung von Nachrichten interviewt (Text und Video).

Newspapers get the kind of communities they deserve

Mathew Ingram argumentiert beim Nieman Journalism Lab, dass die aktive Präsenz von Autoren und Redakteuren auf Websites die Kommentarkultur ungemein hebt. Doch das Bewusstsein dafür sei gering, zitiert Ingram einen Kollegen: ”Many newspapers still see comments as some kind of necessary evil: a bone tossed to readers to help drive traffic, but something that produces little else of value.”

How social networking is changing journalism

Mercedes Bunz berichtet für den Guardian Interessantes von der Oxford Social Media Convention: Richard Sambrook, Nachrichtenchef der BBC Global News Division rät Journalisten, die sich nicht mit dem Internet anfreunden können, zum Berufswechsel, Washington Post Kolumnist John Kelly sieht die Onlineausgabe seiner Zeitung in Konkurrenz zur Huffington Post und acht Prozent des Traffics beim Daily Telegraph kommt bereits aus sozialen Netzwerken.

Mashable nennt einfache Strategien, um Websites mit Funktionen sozialer Netwerke anzureichern: Facebook, Social Share Buttons, Twitter Streams, Live Blogging etc. Mit Beispielen für gelungene Umsetzungen.

Where to find the best online interactive maps

Mark Luckie, stets inspirierender Printjournalist-goes-Multimedia Blogger, hat bei 10,000 words Beispiele besonders gelungener interaktiver Grafiken auf News-Webseiten gesammelt. Mein Favorit: Der Wandel des Casino-Strips in Las Vegas, dargestellt von der Las Vegas Sun.

Die Fachjournalistin Ulrike Langer bloggt auf medialdigital, wo sie auch diese Linktipps regelmäßig veröffentlicht. Carta übernimmt die Linktipps mit freundlicher Genehmigung der Autorin als Crossposting.

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