#Jens Seipenbusch

Piratenvorsitzender Seipenbusch: “Das Internet gefährdet nicht die Kultur, sondern ein bestimmtes Verständnis von Kultur”

von , 17.9.09

Das zwölfminütige Interview mit Jens Seipenbusch:

Video: Jens Seipenbusch im Interview (Vimeo/YouTube)

Seipenbuschs zentrale Aussagen:

  • Der Status Quo der Medienindustrie ist nur noch mit rechtlich unverhältnismäßigen Mitteln zu verteidigen.
  • Das Internet nützt allen. Das Urheberrecht muss so angepasst werden, dass es diesen gesellschaftlichen Nutzen unterstützt statt einschränkt.
  • Das Internet bedroht nicht die Kultur insgesamt, sondern eine bestimmte Kultur. Wir brauchen eine Debatte, ob wir User-Generated-Content fördern wollen oder eine ausgesuchte Kultur von wenigen Produzenten. Technikabgaben fördern eine Deutungshoheit der Wenigen. Deshalb sind wir gegen weitere Technikabgaben.
  • Jeder gesellschaftliche Wandel ist ein Kampf zwischen fortschrittlichen Kräften und den Bewahrern, die vom alten Zustand profitieren. Wir stehen auf der Seite derer, die den Fortschritt wollen.
  • Wir sind nicht freiheitsradikal. Wir sind dafür, dass bestehende Bürgerrechte und Freiheiten nicht weiter durch Technik und wirtschaftliche Interessen eingeschränkt werden.
  • Dass es die Piratenpartei am 27. September in den Bundestag schafft, ist nicht wahrscheinlich – aber möglich. Aber wir müssen unsere erste Wahl nicht im Bund gewinnen, sondern können es – wie damals die Grünen – über die  Kommunal- und Länderparlamente machen.
  • Viele Dinge in unserem Wahlkampf nicht so entstanden, dass sie von einer  Zentrale vorgegeben wurden. Mitglieder oder sogar Nicht-Mitglieder haben gesagt: Wir wollen das machen. Und dann haben die das gemacht.

[Anmerkung: Wir entschuldigen uns für die technische Qualität des Videos. Wird nächstes Mal besser. Und ja, RML wirkt im Interview leicht derangiert-thomasleifesk. Wird auch beim nächsten Mal besser.]

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