Von der Leyen als Bundespräsidentin: Die Menschen werden sich ein zweites Mal aufregen

von , 3.6.10

Thomas Knüwer mit einigen interessanten Gedanken zu den Spekulationen um Ursula von der Leyen als Bundespräsidentschaftskandidatin, die auch falls sie nicht nominiert wird, lesenswert und überdenkenswert sind:

Es kann sein, dass die Arbeitsministerin nicht ernsthaft  in Betracht gezogen wird, sondern das Lancieren ihres Namens allein einem Ziel dient –  ihre politische Karriere auf absehbare Zeit zu ruinieren. Denn so funktioniert das ja manchmal auf diesem merkwürdigen Planeten Berlin: Würde von der Leyen es nicht zur Bundespräsidentin schaffen, würden ihr erstmal für ein paar Jahre die Fähigkeiten abgesprochen, ein höheres Amt zu übernehmen.

Von grundsätzlicher Natur ist folgende Beobachtung:

Angela Merkel und die CDU scheinen immer noch nicht begriffen zu haben, dass sich etwas geändert hat. Früher konnte die Politik ein Thema ruhen lassen und irgendwann wieder hoch holen – zweimal regt sich niemand über etwas auf, dafür ist das eigene Nervenkostüm zu schade. Heute aber ist Aufregen einfacher geworden. Die Mühen sich für oder gegen etwas einzusetzen sind überschaubar. Man muss sich nicht mehr in Fußgängerzonen stellen und Flugblätter verteilen, man muss keine großen Demos mehr organisieren. Es reicht ein Computer, ein Internet-Anschluss und ein wenig Zeit.

Um die Debatte positiv voranzubringen machte Martin Oetting einen “Vorschlag für einen Vorschlag für einen neuen Bundespräsidenten.” Dort kann man nun in den Kommentaren seine Wunschkandidaten nennen, über die dann im nächsten Schritt abgestimmt wird.

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