Medienlinks zum Wochenstart: Was müssen Journalisten künftig können?

von , 26.7.09

Toptipp:

Introducing: the journalist of the future

Der britische Multimediajournalist Adam Westbrook entwirft ein detailliertes und anspruchsvolles Szenario, welche Fähigkeiten Journalisten künftig haben sollten. Unbedingt dazu gehören seiner Meinung nach Grundkenntnisse in Programmieren und Webdesign, das Beherrschen kollaborativer Arbeitsmethoden sowie der Willen, auf Augenhöhe mit den Nutzern zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten.

Weitere Tipps:

Revamped Journalist’s Role More About Mindset Than Multimedia Tricks

Ergänzend zu Westbrook: Mark Glaser schreibt bei Mediashift, dass weniger der Erwerb einzelner neuer Fähigkeiten, sondern die Bereitschaft Journalismus neu zu konzipieren, über dessen Zukunft entscheidet. Mit guten Beispielen.

Bitte, reden wir über Journalismus!
Steffen Leidel plädiert im lab Ausbildungsblog der Deutschen Welle überzeugend dafür, dass klassische Journalisten und Online-Journalisten endlich Ihre Konfrontation zugunsten von Kooperation aufgeben sollten. Über die Internet-Skeptiker schreibt Leidel: “ Die Herausforderung besteht nun darin, diesen Leuten die Möglichkeit zu geben, ohne Gesichtsverlust das 1×1 des Internetjournalismus zu lernen.”

Reboot09: Fähigkeiten des 21. Jahrhunderts

Howard Rheingold gab auf der Reboot 09 in London Anfang Juli Einblicke in sein Verständnis von Social Media. Das Video (17 min), bei digitalpublic von  Jörg Wittkewitz verlinkt, zeigt auch, wie sehr die Diskussion in Deutschland den Denkmustern von gestern verhaftet ist.

Heddesheimblog: Seinen Job lieben und die Leser ernst nehmen

Der Journalist Hardy Prothmann betreibt seit April 2009 das  Heddesheimblog, das sich mit der Aufdeckung lokaler Misstände einen Namen und beim Bürgermeister unbeliebt gemacht hat. Im Email-Interview mit onlinejournalismus.de erläutert er seine Ziele, das bisher Erreichte, und warum es der Platzhirsch Mannheimer Morgen dem journalistischen Newcomer so leicht macht. Leider wird die finanzielle Perspektive des Projekts nicht angesprochen.

Droht mehr Korruption, wenn Lokalzeitungen verschwinden?

Das fragt sich Thomas Pany bei Heise nach der Lektüre eines Beitrags im Guardian, in dem Chefredakteur Alan Rusbridger befürchtet, dass Korruptionstendenzen in Politik und Verwaltung zunehmen könnten. Pany: “Interessant ist, dass sich bei den Kommentaren zum Vorschlag Rusbridgers zur öffentlichen Subventionierung – den es in der ein oder anderen Form auch hierzulande gibt – zeigt, wie wenig manche Leser mit der Qualität der bisherigen Lokalberichterstattung einverstanden waren!

Die Blogosphäre ist der Albtraum für Kontrolleure

Alan Posener sieht in Blogs eine Medienrevolution, die vielen nicht passt, und einen “epochalen Machtwechsel“. Ein knappes und gut formuliertes Essay in der Welt.

Television Fledgling Keeps it Real

Die New York Times beschreibt, wie unglamourös und wirtschaftlich unsicher Jobs beim Fernsehen geworden sind, seit die TV-Sender ihre Programme vor allem mit (gescripteten) Reality-Shows füllen. Eine Tendenz, die der Autorenstreik vom vergangenen Jahr extrem verstärkt hat.

MoJo

Lost and Found mit einer ausführlichen Linksammlung zum Thema Mobiler Journalismus (MoJo) – Journalismus mit Mobiltelefon und sendefähigen Minikameras.

Die Fachjournalistin Ulrike Langer bloggt auf medialdigital, wo sie auch diese Linkstipps regelmäßig veröffentlicht. Carta übernimmt die Linktipps mit freundlicher Genehmigung der Autorin als Crossposting.

Zustimmung, Kritik oder Anmerkungen? Kommentare und Diskussionen zu den Beiträgen auf CARTA finden sich auf Twitter und auf Facebook.